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Vom Yin zum Yang - die Wechseljahre der Frau

In der Traditionellen Chinesischen Medizin sind wir Frauen dem Yin zugeordnet, die Männer dem Yang. Yin ist das weibliche Prinzip und assoziiert mit dem Blut, der Kühle, der Nacht, dem Winter, Körpersäfte und Substanz. Die Funktionsweise oder Physiologie der Frau und ihrer Organe werden daher vom Yin dominiert.

 

Das Blut und das Yin ist dabei nicht nur die Quelle, aus welcher die Menstruationsblutung entspringt, sondern Yin steht auch für Fruchtbarkeit, Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt. Yin nährt den Körper über Nahrung und Atmung, beruhigt unsere Nerven und sorgt so für einen erholsamen Schlaf. Obwohl wir Frauen also zum Yin gehören, sind einige Aspekte unserer Physiologie eher Yang.

 

Unsere erste Lebenshälfte wird aufgrund der Menstruation vom Yin dominiert. Die monatliche Blutung ist zugleich ein Reinigungsprozess für unseren Körper, aber sie stellt auch eine Schwächung des Blutes und der Yin-Energie dar. Das Qi und vor allem das Yin erschöpft sich im Laufe unseres Lebens. Lang anhaltender Stress, chronische Erkrankungen, übermäßiger Sport, ungesunde Ernährungsweise, zu wenig Schlaf, viele Geburten oder starke Menstruationsblutungen, wie Frauen sie oft in den Jahren vor der Menopause erleben, schwächen unsere Energie und Lebenskraft.

 

Aber unser Körper ist weise, denn aus  diesem Grund versiegt das Blut um das 50. Lebensjahr, es kommt immer seltener zu einer Periodenblutung, bis diese schließlich ganz ausbleibt und wir uns in der Menopause befinden. Das Ausbleiben der Regelblutung dient also dazu, unsere kostbare Lebensenergie und unser Yin zu schützen und zu bewahren. Die Periode hat aber auch den Effekt, dass der Körper gereinigt wird, Schlacken werden mit dem Menstruationsblut ausgeschieden und unser System „entstaut“ sich regelrecht.

 

Fehlt dieses Ventil in den Wechseljahren oder bleibt es schließlich ganz aus, führt das dazu, das die Energie sich immer mehr aufstaut. Das Blut, welches vorher den Körper gekühlt hat, fehlt und Frauen neigen nun dazu, immer mehr Yang-Anzeichen zu entwickeln, welches die typischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, innere Unruhe, Schlafstörungen, Gereiztheit usw. sind.

 

Daher wird es bei diesem Übergang immer wichtiger, das Yin durch eine gesunde Lebensführung mit ausreichend Schlaf und genügend Erholungsphasen, einer typgerechten Ernährung nach TCM, Entspannungsübungen wie Qi Gong oder Yoga und bei Bedarf mit chinesischen oder westlichen Heilkräutern zu stärken und zu bewahren.

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